Kawasaki Zephyr

Hallo zusammen,

ich habe bei meiner Kawasaki Zephyr ein Problem mit dem Motor gehabt. Bei meiner letzten Fahrt gab es, als ich kurz vor Huckarde an einer Ampel stand einen lauten Knall und der Motor war aus. Ich konnte den Motor zwar wieder starten, allerdings rasselte er metallisch und lieft nur noch mit extrem verminderter Leistung.

Jetzt habe ich mich endlich getraut und begonnen den Fehler mal selbst zu suchen. Über ein Forum bekam ich den Tipp, dass es möglicherweise gar nicht so schlimm sei, wie es ausschaut. Zum Beispiel könnte die Steuerkette übersprungen sein, was die anschließend schlechte Leistung erklärt.

Also habe ich mir am letzten Wochenende einen Montageständer gekauft und das Motorrad in den ohnehin schon viel zu vollen Schuppen bugsiert. Mit diesem Buch habe ich dann begonnen die Zephyr zu zerlegen. Ich hatte erst ziemlich Muffe, immer die Angst im Nacken: das bekommst du nie wieder zusammen. Ich musste allerdings mit jedem Schritt feststellen, dass die Montage leichter ist, als ich dachte:

  1. Tank abnehmen: der Tank ist nur mit zwei Schrauben unter der Sitzbank befestigt. Ansonsten wird er durch Gumminasen am Rahmen gehalten. Also Schrauben los, leicht anheben, Schläuche abziehe – und schon ist der Tank ab.
  2. Damit ich an den Steuerkettenspanner heran komme, musste ich den Vergaser abnehmen. Auch das hat mich überrascht: Zuerst unterm Sitz den Luftfilter herausnehmen, der ist nur mit einer Schraube befestigt. Dann lässt man zwei Federringe an den Flanschen nach hinten schnappen und kann die Airbox nach hinten aus dem Vergaser herausziehen. Anschließend hat man etwa 1cm Luft. Jetzt kann man an den Flanschen zwischen Vergaser und Motor die Schraubschellen lösen und damit den Vergaser vom Motor abziehen und seitlich herausnehmen und neben den Motor hängen. Dabei muss kein Baudenzug gelöst werden, so dass ich den Vergaser später nicht neu einstellen muss. Toll!
  3. Jetzt ist der Steuerkettenspanner frei und ich kann ihn herausschrauben und testen. Leider ist er in Ordnung, also muss das Problem eine andere Ursache haben
  4. Also nehme ich als nächstes den Ventildeckel ab. Das sind zwei Dutzend Schrauben, die aber alle gut erreichbar sind. Zündkerzen ab und zwei leichte Schläge mit dem Gummihammer und der Ventildeckel ist lose. Ich lasse den Motor ein paar Umdrehungen mit dem Anlasser laufen – das sieht alles gut aus. Es ist nicht erkennbar, dass ein Lager, Teile der Nockenwelle oder die Tassenstößel einen sichtbaren Defekt haben.

Das bedeutet für mich, ich muss jetzt den Zylinderkopf abnehmen. Damit bin ich gezwungen anschließend die gesamte Ventilmimik wieder richtig einzustellen. drückt mir die Daumen, dass das alles klappt. Ich werde weiter berichten.

Jens