röhliche Weihnachten…

Winter in NRW
Winter in NRW

Tja, es ist schon wieder soweit. Das Jahr neigt sich dem Ende, Nordrhein-Westfalen versinkt im Schnee und Weihnachten steht vor der Tür…

Es war für uns ein erfolgreiches und spannendes Jahr 2010. Dana ist zum letzten Jahreswechsel nach Dortmund gezogen und konnte sofort und nahtlos eine neue Arbeit, in der sie voll und ganz aufgeht finden; ich habe im Mai meine neue Stelle an der FernUniversität in Hagen angetreten, die mich fordert, mir aber auch unglaublich viel Spaß macht; meine Schwester hat ihr erstes Kind geboren, einen echt süßen, kleinen Strahlemann; und es gibt so unglaublich viele tolle, große und kleine Erlebnisse, auf die Dana und ich im letzten Jahr zurückblicken.

Deshalb halte ich mich für das kommende Jahr ganz an Theodor Fontane:

Wenn man glücklich ist, soll man nicht noch glücklicher sein wollen.

Soll das nächste Jahr einfach so sein wie das letzte.

In diesem Sinne wünschen wir euch ein paar besinnliche Feiertage im Kreise der Familie und Freunde und eine guten Rutsch ins neue Jahr 2011.

Dana & Jens

Was ein Wochenende

Das letzte Wochenende war wieder einmal voller Erlebnisse…

Irisches Weihnachtskonzert im Konzerthaus Dortmund

Irisches Weihnachskonzert

Am Freitag Abend waren wir im Konzerthaus Dortmund. Dana hatte mir Karten für ein irisches Harfenkonzert geschenkt. Wir wussten natürlich beide nicht, wie das Konzert werden würde. Es wurde aber ein herrliches Konzert, denn es war kein bisschen langweilig. Die Truppe bestand nicht, wie von uns zunächst angenommen, nur aus Harfen. Zu den insgesamt 8 Harfen gesellten sich ein Trommler, ein Flötenspieler, der eine Metallflöte und eine Holzquerflöte spielen konnte und ein Musiker mit einer sogenannten Uilleann Pipe. Letzteres ist ein Dudelsack, der mit einem Blasebalg unter der Achsel gespielt wird. Die Musik war sehr vielseitig. Es gab reine Harfenstücke, flotten Irish Folk und natürlich auch klassische irische Weihnachtslieder. Abgerundet wurde das Konzert durch zwei sehr gute Sängerinnen und ein Stepp-Tanz-Ensemble. Die Lieder waren auf Irisch und auf Englisch … und am Ende sogar auf Deutsch. Durch diese Vielfalt war das Konzert so abwechslungsreich, so lustig und flott, dass es richtig Spaß gemacht hat zuzusehen. Und nach dem Konzert feierte die irische Truppe im Foyer noch weiter. Mit Dudelsackmusik und Stepp-Tanz versuchte sich auch der ein oder andere Gast an den klappernden Sohlen.

E.O.F.T

European Outdoor Film Tour

Am Samstag Abend hatten wir uns Karten für die European Outdoor Film Tour besorgt. Von der E.O.F.T werden jedes Jahr die besten Outdoor-Filme in einem 3-stündigen Programm zusammengestellt. Wir hatten Karten für die Veranstaltung in Bochum. Wow waren die Filme spannend. Wenn man beobachtet, wie Alex Honnold eine 600m Wand am „Half Dome“ Free Solo – d. h. komplett ohne Seil und Sicherung bezwingt oder wenn man dabei ist, während ein Weltrekord im Kajak in Form eines 56m hohen Wasserfalls geknackt wird oder wenn man einem Apnoe-Taucher dabei begleitet, wie er sich in eine 202m tiefe Höhle fallen lässt… das lässt einem den Atem stocken und erhöht den Adrenalinspiegel nicht unerheblich. Auch das war ein super toller Abend.

Skilaufen in Willigen

… tja, und am Sonntag klingelte dann bei uns um 7 der Wecker. Um kurz nach 8 saßen wir im Auto nach Willingen im Sauerland. In Willingen lag noch über ein Meter Schnee während hier in Dortmund alles schon wieder weggetaut war. So nutzten wir den freien Tag um die Skisaison einzuläuten. Entgegen des Wetterberichtes schneite es dann auch den ganzen Tag bei knapp unter 0 Grad durch. Leider stellte sich heraus, dass der Niederschlag mehr Wasser enthielt. So wurde der Schnee auf der Piste mit der Zeit immer schwerer, so dass Dana irgendwann gegen 15 Uhr völlig erschöpft war. Trotzdem war es ein herrlicher Tag und hat richtig viel Spaß gemacht. Nur die Rückfahrt war etwa anstrengend. Teilweise hatte der Nieselregen die Straßen in spiegelglatte, lebensgefährliche Eisflächen verwandelt, wo das Auto selbst bei Tempo 20 kaum noch beherrschbar war. Aber wir sind wieder gut in Dortmund angekommen. Das werden wir vor unserem Urlaub in Österreich auf jeden Fall noch einmal wiederholen…

Dana & Jens

JMStV – Nachtrag

Lieber Udo Vetter,

vielen, vielen Dank für den sehr aufschlussreichen Beitrag zum JMStV. Ich glaube man muss Anwalt sein um die Lage um den JMStV richtig einschätzen zu können. Das wichtigste für mich daraus ist jedoch: ich brauche mich wahrscheinlich nicht um die Durchsicht meines Blogs und um eine Altersfreigabe kümmern.

Zitat:

Wer keine Inhalte anbietet, die für unter 16-Jährige durchgehend schädlich sind, muss weder eine Alterskennzeichnung einführen noch Sendezeiten beachten. Entgegen mancher Behauptung wird es also keine Bußgelder bloß deswegen geben, weil auf einem Blog keine Alterskennzeichnung vorhanden ist. Wer für sich also zu der Überzeugung kommt, dass er keine Inhalte anbietet, die erst ab 16 Jahren zugänglich sein dürfen, hat keinen Handlungsbedarf.

Danke Jens

JMStV in NRW und andere Peinlichkeiten

Es ist schon interessant. Offenbar sind die Politiker in den letzten zwei Jahren dazu übergegangen zunehmend das Internet als Ziel von wilden Schnellschuss-Aktionen zu nutzen. Da gibt es endlose Beispiele.

Einen ersten richtig großen Aufruhr gab es mit den – wie man jetzt in den USA sehen kann – nutzlosen Internetsperren via DNS-Umleitung. Damals gab es eine Petition und zahlreiche Klagen gegen die Installation von Internetfiltern. Es wurde jedoch gezeigt, dass es anders geht. Gemeinnützige Vereine wenden sich direkt an die Provider mit der Bitte um Abschaltung der betreffenden Seiten. Die Internetprovider zeigen sich laut Aussage des eco meist kooperativ und die Seiten sind in relativ kurzer Zeit vom Netz. Die entsprechende Umsetzung der Tätigkeiten im BKA findet jedoch nur halbherzig statt. Tatsächlich wurden die Planstellen sogar gekürzt. Man will ja schließlich die Internetsperren durchsetzen…

Dann kommt im Herbst diesen Jahres Axel E. Fischer, ein Mitglied des deutschen Bundestages, CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft daher und fordert: Vermummungsverbot im Internet; was nichts anderes heißt, als dass es ein Verbot für Nicknames (Pseudonyme) im Internet geben soll. Warum ist jemand Vorsitzender einer Kommission zum Internet, wenn er so etwas von sich gibt?

Jetzt, im Rahmen der hochgepuschten Terrorgefahr, werden wieder Rufe nach einer ganzheitlichen Kontrolle des Internet-Verkehrs laut. Parallel dazu soll zum 1. Januar 2011 der neue Jugendmedienschutz-Staatsvertrag unterzeichnet werden. Das Kernproblem ist, dass die Verabschiedung des JMStV in der derzeit vorgesehenen Form praktisch alle betrifft, die im Internet Inhalte anbieten. Egal ob Websites und Blogs von Privatpersonen, Foren und Chats, Internetauftritte von Unternehmen, gemeinnützige Dienste wie die Wikipedia, wirtschaftliche Plattformen wie MeinVZ oder Clipfish und Onlinespiele. Daher wird der JMStV auch von großen Teilen der Netzgesellschaft, Politikern, Juristen und Medienpädagogen als undurchführbar und für unsere Kultur und Demokratie als katastrophal angesehen. Trotzdem soll er noch in den nächsten Wochen unterzeichnet werden… ein Irrsinn.

Auch ich muss mein Blog auf Inhalte überprüfen und die Inhalte entweder nur zu bestimmten Zeiten oder mit einer entsprechenden Kennzeichnung anbieten. Wie das genau funktionieren soll weiß ich noch nicht. Liegt die Einschätzung falsch und mich schwärzt jemand an, habe ich ein großes Problem: in diesem Fall begehe ich eine Ordnungswidrigkeit und kann ein Bußgeld von bis zu 500.000 Euro erhalten. Das hat schon dazu geführt, dass viele Blog-Betreiber ihre Inhalte vom Netz nehmen.

Auf jeden Fall ist es anzuraten sich mal die 17 wichtigsten Punkte zum neuen JMStV anzusehen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was da kommt oder ob es in letzter Sekunde doch noch abgewendet werden kann. Es ist aber schön zu sehen, dass das Verhalten der Politik zumindest in meinem Umfeld eine Wirkung hat, die mit einem Zitat von Max Winde schön beschrieben werden kann:

Ihr werdet euch noch wünschen wir wären politikverdrossen.

Jens