Gestern (Freitag, den 20. März 2015) konnte jederfrau und jedermann in Mitteleurope etwa zwischen 9 Uhr und 12 Uhr eine partielle Sonnenfinsternis beobachten – zumindest theoretisch.
Mithilfe von CalSky konnte ich mir für die FernUni in Hagen die Eckdaten genau ausrechnen lassen:
- Beginn: 9:31:02 Uhr
- Maximum: 10:38:50 Uhr
- Ende: 11:50:01
- Maximale Abdeckung: 77.83%
- Maximale Größe: 81.60%
Da ich eigentlich ein Timelapse-Video von der Sonnenfinsternis erstellen wollte, musste ich mir noch ein paar Zusatzinformationen zusammensammeln. Das Video sollte im Idealfall 30 Sekunden lang werden. Mit 25 Bildern/s sind das immerhin 750 Fotos. Da stellte sich mir als erstes die Frage: hält mein inzwischen in die Jahre gekommener Akku noch so lange durch. In der Betriebsanleitung meiner Kamera wurden jedenfalls für einen neuen und voll geladenen Akku nur 1100 Bilder veranschlagt. Also habe ich mir gestern Abend die Kamera geschnappt, habe das Display, den Bild-Stabilisator und den Autofokus deaktiviert und habe die Kamera dann alle 2 Sekunden ein Foto schießen lassen. Eigentlich dachte ich, dass der Akku eine normale Filmlänge + Werbung nicht übersteht – falsch gedacht. Als ich nach über 2 Stunden wieder ins Büro kam, blinkte zwar die Akku-Anzeige, die Kamera knipste aber fröhlich jenseits der 4000 Bilder weiter. Check!!!
Die zweite Frage, die sich dann stellte: wie viel Zeit vergeht eigentlich, bis sich die Sonne einmal durch das Blickfeld der Kamera bei 85mm Brennweite bewegt hat? 85mm Brennweite entsprechen bei einem APS-C-Sensor etwa 18° in der Bilddiagonale. Mithilfe einer weiteren Webseite konnte ich den Verlauf der Sonne minutengenau für Hagen bestimmen. Mit einem Interval von +/- 30 Minuten zur größten Überdeckung um 10:39 Uhr ergab sich ein Winkelunterschied von etwa 17° im Azimut und von etwa 6° in der Höhe. Das würde also passen und das Video würde immerhin 1 Stunde der Sonnenfinsternis abdecken. Check!!!
Jetzt musste nur noch das Wetter mitspielen – und das tat es entgegen aller Wettervorhersagen leider nicht. In Hagen hielt sich der Hochnebel so hartnäckig, dass man den großen Teil der Zeit ohne Sonnenbrille die Sonne gerade so erahnen konnte.
Trotzdem hatte ich die Hoffnung, dass sich der Himmel wenigstens gelegentlich etwas aufklärt und so wenigstens vereinzelt ein paar gute Aufnahmen entstehen. Ich stellte also den Timer zwischen 10 Uhr und 11 Uhr auf alle 5 Sekunden ein. Dabei musste ich allerdings ständig in die Belichtung korrigieren. Bei ISO 100 und Blende 16 variierten die Belichtungszeiten zwischen 2 Sekunden und 1/8000 Sekunde.
Hier folgen jetzt mal ein paar ausgewählte Fotos (bitte klicken):
Zusätzlich habe ich noch versucht die einzelnen Bilder bezüglich der Helligkeit so anzupassen, dass man nicht gleich einen epilleptischen Anfall bekommt. Schön ist anders, aber die Wolken haben es mir leider sehr schwer gemacht: