Lea und Peter haben geheiratet

Lea und Peter haben geheiratet
Lea und Peter haben geheiratet

O wie lieblich, o wie schicklich
sozusagen herzerquicklich,
ist es doch für eine Gegend,
wenn sich Leute , die vermögend,
außerdem mit sich zufrieden,
aber von Geschlecht verschieden,
wenn nun diese, sag ich, ihre
dazu nötigen Papiere,
sowie auch die Haushaltsachen,
endlich mal in Ordnung machen
und in Ehren und beizeiten,
hin zum Standesamte schreiten.
Wie es denen welche lieben,
vom Gesetze vorgeschrieben.
Dann ruft jeder freudiglich:
„Gott sei Dank! Sie haben sich!“

Wilhelm Busch, 1832 – 1908

Mit dem Rad nach Berlin

Auch, wenn das jetzt schon ein paar Wochen her ist, will ich das Tagebuch meiner Fahrt mit dem Rad nach Berlin in einem kleinen Reisebericht zusammenfassen.

Start war der 22. Juli 2009 in Dortmund. Meine Sachen sind gepackt, die Wohnung aufgeräumt und ich bin ausgeschlafen. Das Wetter sieht zwar nicht so gut aus aber ich fahre trotz einiger Regentropfen erst einmal los. Ich habe Glück und kann die Regenjacke nach 5 Minuten wieder ausziehen. Geplant sind für die erste Etappe knapp 140km über Hamm und Rheda-Wiedenbrück nach Verl.
Die ersten 71km laufen fluffig und ich mache in der schönen Fußgängerzone in Beckum bei strahlendem Sonnenschein eine Mittagspause.
Kurz nach Beckum kommt die anfängliche Nervosität wieder zurück. Ich liebe ja technisches Spielzeug. Und das Navi gehört eindeutig dazu. Es hat mich bisher auch ausnahmslos über herrliche Radwege gelotst. Jetzt ist es aber einfach eingefroren. Es ist ja auch nur Software, denke ich mir und nehme die Batterien heraus. Das Navi startet wieder und ich denke alles ist gut. 30 Sekunden später steht das Ding aber wieder. OK… Vielleicht was mit der Karte. Also fahre ich erstmal ein bisschen. Das ändert allerdings nichts. So langsam werde ich richtig nervös! Ich stehe da im Niemandsland und hab erst ab Rheda-Wiedenbrück eine Karte. Gott sei Dank finde ich ein wenig später des Rätsels Lösung. Die Halterung für die SD-Karte im Batteriefach hatte sich gelockert. Seit ich die Karte wieder richtig eigesetzt habe ist alles wieder gut!
Kurz vor Rheda-Wiedenbrück erreiche ich nun den R1. Den Weg werde ich jetzt bis kurz vor Berlin nicht mehr verlassen. Was schon jetzt zum Ritus wird, ist das obligatorische Eis kurz vor Ankunft an der jeweiligen Unterkunft. Der erste Tag endet wie geplant, geduscht fühlt man sich wie ein neuer Mensch, und Beine und Hintern machen auch noch mit. Der erste Tag ist damit sehr gut gelaufen und ich kann ich einer tollen Pension ausruhen.

Die zweite Etappe geht etwa 120km über den Teutoburger Wald runter nach Höxter und auf der anderen Seite hinauf ins Weserbergland bis nach Stadtoldendorf. Hoffentlich lassen die angekündigten Unwetter möglichst lange auf sich warten. Gegen Mittag liegt der erste Mittelgebirgskamm des Teutoburger Walds, mit den Externsteinen und Ausläufern des Eggegebirges hinter mir. Ein zwischenzeitlicher Regenschauer zwingt mich zu einer kleinen Pause. Aber machmal lohnt das Warten. Es ist wieder trocken und die Sonne lugt hervor. Am Nachmittag bin ich in Höxter und überquere die Weser in Richtung Holzminden. Wenn ich mich bei der Planung nicht verrechnet habe, sind es jetzt noch ca. 30 km. Es bleibt genug Zeit ein Eis zu Essen. Wenn ich in Berlin ankomme bin ich bestimmt kugelrund. Angekommen in Stadtoldendorf kann ich so richtig ausspannen. Die Lage der Jugendherberge ist sehr ruhig und da ich mit 15 Uhr ziemlich früh angekommen bin bleibt noch Zeit für einen ausgiebigen Bummel in der Altstadt. Die heutige Strecke ist mit 121km und einer maximalen Höhe von 305m an den Externsteinen kernig gewesen. Allerdings weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie im Vergleich zu den beiden Harz-Etappen dann doch nicht so schlimm ist.

Es hat den ganzen morgen geregnet und so komme ich am dritten Tag nach Bad Harzburg leider etwas später los. Aber der Regen verzieht sich komplett und ich kann bei blauem Himmel, strahlendem Sonnenschein und (noch) sehr angenehmen Temperaturen radeln. Mit Überquerung der Leine habe ich jetzt das Weserbergland definitiv hinter mit. Inzwischen machen die Baudenzüge meiner Schaltung Probleme. Rechts, wie links muss ich sie mit zwei Händen bedienen. Daher suche ich in Bad Gandersheim nach Öl. „Schlecker“ Fehlanzeige, „Ihr Platz“ ebenso. Auf der Suche nach einer Tankstelle steht unterwegs eine Eisdiele – ich kann nicht widerstehen. Den Inhaber frage ich dann nach der Tankstelle. Darauf fragt er: “Warum?”. Als ich ihm erkläre, dass meine Baudenzüge trocken sind, greift der unter die Theke und holt eine Dose Ballistol hervor. Jetzt läuft die Schaltung wieder wie geschmiert!
Im Harz sind die Radwegweiser übrigens nicht mehr grün sondern schwarz und zeigen eine radelnde Brockenhexe. Ich hatte im Radführer zum R1 schon gelesen, dass die Beschilderung im Harz bescheiden sei.
Das ist – gelinde gesagt – reichlich untertrieben. Wieso bringt man 90% der ohnehin schon kleinen Schilder so an, dass man sie nur sehen kann, wenn man zur Seite schaut?
Auf dem Weg kurz vor Goslar lasse ich das Rad mal richtig laufen. Ein schnurgerader, asphaltierter Feldweg mit leichtem Gefälle. Die Tachonadel zeigt fast 50 km/h. Da springt mit einem Mal ein Fuchs aus dem Feld auf der einen Seite, verfehlt mein Vorderrad vielleicht um einen halben Meter und verschwindet im Feld auf der anderen Seite. Hätte ich das Tier erwischt hätte ich wahrscheinlich den Rest der Tour im Krankenwagen verbracht. Irre…
Jetzt bin ich in Goslar und tanke erstmal ein bisschen Sonne. Die letzten 20 km waren mörderisch. Nicht die Steigungen waren das Problem, sondern die Waldwege: nass und matschig. Da kostete selbst das Fahren in der Ebene unglaublich Kraft.
Kurz vor meinem Tagesziel in Bad Harzburg muss ich noch einmal richtig kämpfen. Die Strecke läuft in leichten Schlängellinien und einer Steigung, dass der zweitkleinste Gang bei 7 km/h gerade passt, den Berg hinauf. Hier erreiche ich den vermeintlich höchsten Punkt der Strecke von 363m. Ab jetzt geht es (im Schnitt) nur noch bergab. Erleichtert und geschafft erreiche ich Bad Harzburg. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß ist, dass die Strecke hinter Bad Harzburg noch zweimal auf knapp 350m ansteigt um dann wieder ins Tal abzufallen.
Mit einem leichten Sonnenbrand auf den Armen sitze ich noch in der Abendsonne auf der Terasse der Pension. Das Fahrrad sieht trotz des schönen Wetters aus wie Sau, da die Waldwege noch nicht abgetrocknet waren. Der Dreck sitzt in jeder Ritze. Die Beine haben heute gelitten. Trotzdem waren die insgesamt 109km dieser Etappe schon in Ordnung.

Am vierten Tag geht es in einer etwas längeren Etappe nach Bernburg an der Saale. Eigentlich dachte ich, dass es jetzt langsam gen Tal geht. Aber ich quäle mich 2.5 Stunden und gerade mal 34km über Waldwege auf und ab. Wie schon vorweg genommen stehe ich schon zum zweiten Mal auf einer Höhe von 350m. Da für diese Etappe 140 km geplant sind, wird das eine ziemlich lange Fahrt. Nach 55km habe ich den Harz aber endlich hinter mir. Zeit für eine Mittagspause in Gernrode.
Weiter des Weges stehe ich plötzlich vor einer Polizeiabsperrung. Vor der Absperrung liegt ein Berg Kränze und Blumen. Hier in Nachterstedt ist vor einigen Tagen ein Haus mit drei Menschen in den Baggersee abgerutscht. Da niemand weiß, ob weitere Erdmassen abrutschen, ist der See weiträumig abgesperrt. Die Fahrt wird dadurch noch ein bisschen länger.
Ich lasse den Baggersee hinter mir. Die kommenden zwei Stunden machen Spaß. Ich habe den, zum Teil recht kräftigen Wind im Rücken und die Strecke ist eben. Als ich in Staßfurt ankomme habe ich 55km in 2 Stunden geschafft.
8km vor dem Ziel finde ich in Nienburg eine Eisdiele. Als ich in Bernburg an der Saale ankomme ist eines klar: die Strecke war zu lang. Leider ist aus dem Höhenprofil im Kartenmaterial zum Harz nicht ersichtlich, dass die Strecke ab Bad Harzburg noch weitere 45km so mörderisch weiter geht. Hinzu kam, dass die ersten zwei Stunden komplett im Regen waren. Der Inhaber der Pension erzählte auch, dass er am vorhergehenden Dienstag einen Holländer zu Gast hatte. Er war die gleiche Strecke gefahren und suchte um 23 Uhr eine Bleibe. Er konnte dann mit Matraze und Schlafsack auf der überdachten Terasse übernachten.

Am fünften Tag geht es 113km nach Wittenberg. Das Fahren in der Ebene ist herrlich. Kurz hinter Dessau ist schon mehr als die Hälfte der Tagesstrecke erledigt und ich mache eine kleine Pause. Der Rest des Tages ist recht kurzweilig. Die Strecke verläuft durch viele Bachauen und Waldstücke. Es gibt landschaftlich viel zu sehen und die Qualität der Radwege ist 1A. Kurz vor Wittenberg kann man von der Brücke über die Elbe schöne Fotos vom Stadtprofil machen. Nachdem ich die Unterkunft aufgesucht habe gehe ich erstmal bummeln. Ich bin im Adventshaus untergekommen. Die Anlage ist angelegt wie ein Kloster mit Kreuzgang. Die toll ausgestatteten Zimmer bieten einen Blick in den sonnendurchfluteten Innenhof – herrlich.

Am sechsten Tag kommen noch 93km bis nach Götz. Das ist ein kleines Nest zwischen Brandenburg und Potsdam, direkt an der Havel. In Borkheide mache ich meine Mittagspause. Ab hier geht meine Tour die letzten 31km weiter über der Radweg “Tour Brandenburg”. Die Strecke steht dem letzten Abschnitt von Bernburg nach Wittenberg in nichts nach. 80% Wälder und dabei die meiste Zeit über asphaltierte Strecken. So lässt sich auch die Sonne gut aushalten.

Zusammenfassend kann ich nur sagen: mir hat die Tour unglaublich viel Spaß gemacht. Hätte ich nach Leas und Peters Hochzeit noch Urlaub gahabt, wäre ich den Europaradweg glatt noch weiter geradelt.

Jens

Elefant

Jippie. Gestern habe ich beim Klettern den sogenannten Elefanten das erste mal im Vorstieg bezwungen. Allerding habe ich mich noch nicht in das Gipfelbuch eingetragen, weil ich an der Traverse unterm Dach die Sloaper nicht halten konnte und die Brettkante mitbenutzt habe.

Vielleicht beim nächsten Mal…

Nacht der Industriekultur

Letztes Wochenende war die Nacht der Industriekultur. Im Gegensatz zum letzten Jahr haben Christ und ich uns diesmal eine einzelne Location herausgesucht. Das war genau richtig. So hatten wir alle Zeit der Welt mit den Kameras bewaffnet auf Streifzug durch die Zeche zu ziehen.

Jetzt ist ein Teil der Bilder bearbeitet. Viel Spaß…

Dickes „B“

Die kleine Bucht an der Havel – einfach malerisch.

Oh man, ich liebe Berlin. Jedes Mal, wenn ich nach Berlin komme gibt es Neues zu entdecken. Aber fangen wir mal vorne an…

Da ruft de Peter mich gefühlte zwei Stunden vor der Abfahrt an und fragt: „Willst du mit nach Berlin?“
Was eine Frage: „Natürlich!“

Also hieß es am Mittwoch vor Fronleichnahm wieder einmal „Wir fahren nach Berlin!“. Gott sei Dank habe ich so wunderbare Nachbarn, die auch auf die Katzen aufpassen, wenn man sie zwei Tage vorher damit überfällt.

Die erste Nacht an der Havel. Diesen Abend war das Wetter noch total schön.

Die Fahrt nach Berlin war ziemlich unkompliziert. Ein kleinerer Stau wegen eines LKW-Unfalls, sonst nichts. Und da Lea und Peter einen neuen Wagen haben, konnte der gleich mal ein bisschen eingefahren werden. Lea ist auf jeden Fall begeistert von dem Auto.

Und ich… ich bin begeistert von Lea’s Familie. Offenherzig, fröhlich und ein bisschen verrückt. Genau die richtige Mischung. Der Hammer sind auch die beiden Bungalows direkt an einem Seitenarm der Havel. Dort kann man sich, wenn es das Wetter zulässt, die Sonne auf den Pelz brennen lassen, die Füße ins Wasser hängen, mit dem Boot ein bisschen auf die Havel rausrudern oder einfach schwimmen gehen.

Ein Rochen im Sea Life.

Am ersten Abend war das Wetter auch noch so, dass man die Gelegenheit hätte nutzen können.

Auch Echsen sind im Sea Life zu bestaunen.

Donnerstag und Freitag war das Wetter leider alles andere als schön. Allerding hatte Dana, Leas Schwester, einige Attraktionen im Internet gebucht. Dafür nochmal ein riesiges Dankeschön. Mit diesen Karten aus dem Internet kann man nämlich fast überall den VIP-Eingang benutzen und muss nicht wie alle andere anstehen. Toll!

Insgesamt ist die Meereswelt doch sehr farbenfroh.

Erste Station war das SeaLife. Gut… hatte ich schon gesehen – macht aber „nüscht“! Diesmal hatte ich meine Kamera dabei, so dass ich ein bisschen mit den Lichtverhältnissen kämpfen konnte. Es sind einige Bilder in den Papierkorb gewandert. Einige wenige sind aber was geworden.

Besuch bei Madame Tussot. Sind wir nicht ein schönes Paar.

Danach waren wir natürlich auch noch im Fahrstuhlaquarium. Ich muss sagen, so recht wollte mich der Hintergrund mit den endlosen Hotelzimmer-Balkonen nicht ansprechen. Hätte man dort wenigstens was sehen können, wäre das Fischfoto vielleicht auch interessant gewesen. Aber dazu muss man den ersten Fahrstuhl des Tages nehmen, wenn die Hotelbewohner vergessen, dass man nicht nur von den Hotelzimmern in das Aquarium gucken kann, sondern auch umgekehrt…

Lea und die Beatles. Schön, dass man die Figuren so hautnah erleben kann.

Anschließend ging es zu Madame Tussot. Das war echt ein Erlebnis. Viele der Figuren sehen schon extrem echt aus, obwohl einige doch sehr geschmeichelt sind. Toll finde ich, dass man die Figuren alle anfassen darf. So kann man wie Isabell auch mal richtig mit George Clooney auf Tuchfühlung gehen.

Diesem Charme konnte nicht mal Isabell widerstehen.

Dann hieß es ab nach Hause, denn für den Abend war ein Polterabend angesagt. Wir kannten zwar das Brautpaar nicht, aber das war offensichtlich nicht so wichtig. Die Feier war für verdammt viele Gäste ausgelegt. Zu Essen gab es zwei komplette Schweine am Spieß. Aber eh man sich versah waren die Schweine weg. Wahnsinn…

Bei einem Polterabend auf dem Land ist alles immer ein bisschen größer. Aber es sind mal alle auf einem Bild: Leas Eltern, Dan und Ange, Dana mit ihren Freundinnen Katrin, Isabell und Sandra, und natürlich Lea und Peter.

Aber nicht nur die Poltergesellschaft war riesig. Auch das Poltern selbst war etwas größer dimensioniert. In einem ersten Schwung gab es für das Brautpaar gleich mal einen kompletten Kipper voll … (Gott sei Dank nur) Luftballons. Danach konnten die beiden aber nicht verschnaufen. Kaum war der Trecker vom Hof stand der nächste LKW parat. Und der hatte diesmal wirklich Zeug zum Poltern geladen.

Nicht nur die Party ist ein bisschen größer – es wird auch mehr gepolert.

Der nächste Tag hatte nur eine geplante Attraktion: Körperwelten. Die Ausstellung gastiert unter dem Titel „Der Zyklus des Lebens“. Hier konnte man von der Befruchtung der Eizelle, über den Embrio bis ins hohe Alter alles entdecken. Die Plastinate haben mich sehr fasziniert. Überrascht war ich auch darüber, dass die spendenden Personen selbst als das jeweils dargestellte Plastinat noch eine Ausstrahlung haben konnten. Über die Kritik an dem eigens in einem gesonderten Raum untergebrachten Paar vom „schwebenden Akt“ konnte ich nur schmunzeln. Schließlich gehört auch der Sex zum „Zyklus des Lebens“.

Körperwelten – ich fand es sehr faszinierend. Leider war hier das Fotografieren nicht erlaubt.

Tag drei verlief dann etwas anders als geplant. Wobei das ganz und gar nicht negativ zu verstehen ist. Irgendwo schnappten wir einen Prospekt zum Musical „Der Schuh des Manitus“ auf. Die Idee „… das könne man ja auch noch machen.“ wurde dann ziemlich schnell konkret. Zu unserem Glück erhielten wir sogar noch einen speziellen Sommer-Rabatt, so dass wir uns Samstag Nachmittag im Theater des Westens das Zwergfell massieren ließen. Eigentlich hätten wir noch drei mal in diese Vorstellung gehen können. Sie war so gespickt mit kleinen und lustigen Details, dass man kaum in der Lage war alle aufzunehmen.

Mehr ein Zufallsbesuch im Theater des Westens: „Der Schuh des Manitu“

Im Anschluss an di Vorstellung mussten wir erstmal Peter verarzten. Er hatte sich irgendwas zwischen Hexenschuss, verrenktem Wirbel und Bandscheibenvorfall zugezogen und konnte kaum noch laufen. Leider blieb dieser Zustand so, so dass Lea und Peter entschieden nach Hause zu fahren. Auf dem Weg zum Bahnhof gerieten wir dann noch zufällig in einen Motorrad-Corso. Da waren doch sehr viele tolle und witzige Motorräder unterwegs.

Nach dem Theaterbesuch gerieten wir durch Zufall in eine Motorrad-Parade. Darunter waren einige sehr schöne Custom-Bikes.

Tja … und eigentlich stand jetzt noch „Berlin bei Nacht“ auf dem Programm. Dazu musste es aber erst einmal dunkel werden. Also liefen wir die Zeit ein wenig tot und steifelten vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor. Katrin erzählte, dass sie zwar schon drei Mal in Berlin war, jedoch das Brandenburger Tor immer verhüllt gewesen war. Das war dieses mal anders. Von dort ging es rüber zu den Stelen des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Bedauerlicherweise hatte das Informationszentrum schon zu. Aber den Sonnenuntergang in einem angrenzenden Café zu genießen hatte auch etwas.

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Leider hatte das Informationszentrum schon zu. Die durch das Licht vermittelte Stimmung war aber herrlich.

Dann hieß es ab zum Alexanderplatz und die Karten für die Turmfahrt besorgen. Die vorausgesagte Wartezeit sollte eine Stunde betragen. Also machten wir uns noch auf den Weg eine Kleinigkeit zu trinken und landeten in einer kleinen Cocktail-Bar direkt um die Ecke. Eigentlich hätten wir per SMS benachrichtigt werden sollen, dass wir auf dem Turm können. Aber irgendwie funktionierte dieser Service nicht so recht. Also ging es auf Verdacht wieder zurück zum Turm. Wir hatten erneut Glück: genau in dem Moment als wir ankamen, wurden unsere Nummern aufgerufen. Die SMS kam dann übrigens eine Stunde zu spät.

Berlin bei Nacht vom Fernsehturm am Alex. Rechts, mittig der Reichstag, dann in der Mitte von vorne nach hinten: Brandenburger Tor, Siegessäule und Berliner Funkturm und oben links der Potsdamer Platz.

Die Nachtaufnahmen vom Fernsehturm waren schwieriger als erwartet: 1. waren die Scheiben nicht geputzt, 2. spiegelte das Licht von innen, 3. konnte man die Kamera nicht mit der Hand gegen das Licht von innen abschotten, denn der Turm wird auch von unten beleuchtet und 4. war es ganz schön windig, wodurch lange Belichtungszeiten auf bei aufgelegter Kamera zwangsläufig unscharf wurden. Trotzdem waren die Eindrücke sehr nett.

Wie jede Nacht, haben wir uns festgequatscht und die Zeit vergessen. Am letzten Morgen war dann aber das Wetter so schön, dass ich sogar noch einmal die Kamera ausgegraben habe.

Und als wir wieder zu Hause waren, haben wir wie jeden Abend die Zeit vergessen. Als ich mich dann doch mal bemühte ins Bett zu gehen wurde es schon hell und die ersten Nebelschwaden zogen über die Havel. Da konnte ich leider nicht widerstehen und habe noch einmal die Kamera ausgepackt.

Die Rückfahrt verlief nicht so gut wie die Hinfahrt. Zum einen war die A2 in Hannover wegen einer Bobenentschärfung in beiden Richtungen gesperrt, zum anderen war wegen der Baustelle am Kamener Kreuz ab Rhynern nur noch Stop and Go möglich. Und der arme Peter saß auf dem Beifahrersitz und konnte sich nicht mehr bewegen.

@Peter: auch wenn du jetzt schon die zweite Woche deswegen im Krankenschein bist: alles wird gut!

Jens

Über 100.000 Mitzeichner

Die Petition gegen die Internetsperre hat inwischen über 100.000 Mitzeichner. Toll! Und langsam scheinen auch die Politiker zu merken, dass man mit einem derartigen Schnellschuss nichts erreicht (siehe Heise-Artikel vom 01.06.2009). Sehr schön finde ich dazu ein Fazit von Axel Kossel vom c’t-Magazin zu seinem Artikel aus Heft 12/09:

Es ist dringend an der Zeit, dass sich mehr Politiker sachlich mit den Argumenten der Gegner des aktuellen Gesetzentwurfs befassen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Regierung im Wahlkampffieber gegen alle Vernunft ein populistisches Gesetz durchboxt, das zwar sicherlich vom Verfassungsgericht gestoppt werden wird, aber auch bis dahin schon großen Schaden anrichtet.

Besuch

Enten

Eine kleine Entenfamilie…

Heute hatte ich 10 kleine und einen etwas größeren Gast im Garten. Ich hab‘ die Katzen besser mal eingefangen und weggesperrt.

Rad-Route

Gestern haben Mel, Chris und ich ein paar Kilometer mit dem Rad zurückgelegt. Die Route, die die beiden mir gezeigt haben, verläuft von Witten über Haßlinghausen, Sprockhövel, Hattingen und den Kemnader See wieder zurück nach Witten. Es sind ziemlich genau 50 Kilometer, die fast ausschließlich über Radwege verlaufen.

Durch die Hin- und Rückfahrt von und nach Dortmund wurde die Strecke allerdings mehr als doppelt so lang.

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Sicherungsschein

Jippie…

Jetzt dürfen wir endlich auch die großen Wände in der Halle klettern. Dafür haben Mel, Chris, Timo und ich gestern den Sicherungsschein gemacht.

Und was haben wir dafür bekommen? Wieder einmal eine Plastikkarte, die zusätzlich ins Portemonnaie kommt und natürlich die Berechtigung über Toprope zu sichern. Unsere Betreuerin hat sich dabei echt Mühe gegeben und uns immer und immer wieder das Allerwichtiges eingetrichtert: gegenseitige Kontrolle.

Und das Beste ist: obwohl wir gestern über 5 Stunden ohne große Pausen geklettert sind, habe ich heute keinen Muskelkater.

Au au au au au …

Gestern war Bouldern angesagt.

Bouldern (abgeleitet von engl. boulder = Felsblock) ist das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder in der Kletterhalle in Absprunghöhe. Seit den 1970er Jahren ist das Bouldern eine eigene Disziplin des Sportkletterns und hat vor allem seit den 1990er Jahren eine rasante Entwicklung erlebt.

Wikipedia

Die Kletterhalle „Bergwerk“ hier in Huckarde hat insgesamt 250m² Boulderwände mit knapp 3.5m Höhe und Routen mit einem Schwierigkeitsgrad zwischen 4 und 9. Da Mel und Chris neue Kletterschuhe haben und diese vor unserem Sicherungskurs am kommenden Donnerstag ausprobieren wollten, haben wir uns ab 19 Uhr in der Kletterhalle verabredet. Es ist einfach unglaublich, wie schwierig nur einige wenige – manchmal nur 4 – Griffe sein können, obwohl diese laut Farbkodierung nur dem Schwierigkeitsgrad 5-6 (auf einer Skala von 4-12) entsprechen. Aber man kann neben dem Klettern der vorgegebenen Routen auch noch andere lustige Dinge machen.

Gestern haben wir zwei Jungs kennen gelernt, die ebenfalls erst seit einem Monat klettern. Mit ihnen haben wir „Ich packe meinen Koffer …“ gespielt. Ziel ist es eine Vorgegebene Route genau nachzuklettern und um jeweils einen Griff zu erweitern. Es Beginnt mit einer Kombination von drei Griffen. Der Nächste klettert die drei Griffe nach und ergänzt die Folge um einen vierten Griff, die der Dritte dann um einen fünften erweitert und so weiter. Das war schon echt hart.

Als die beiden weg waren, haben wir mal versucht gezielt einige schwerere Routen Stück für Stück zu klettern. Aber irgendwann war einfach auch keine Kraft mehr da. Wir sind dann um 23 Uhr mit den letzten Gästen aus der Halle raus. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht.

Aber das dicke Ende kam dann heute morgen. Ich kann getrost behaupten: „Noch nie in meinem Leben hatte ich einen so krassen Muskelkater!“. Aus dem Bett habe ich mich seitlich herausgekugelt. Beim Frühstück war ich fast nicht in der Lage ein (schon geöffnetes) Marmeladenglas aufzudrehen. Als ich vorhin kurz mit dem Motorrad unterwegs war, konnte ich die Kupplung so grade eben durchdrücken und das Tippen dieses Textes hat jetzt bestimmt eine halbe Stunde gedauert. So fühlen sich nicht nur meine Hände sondern der gesamte Körper an.

Ich glaub ich setze mich jetzt in Ruhe noch ein paar Stunden vor die Glotze und bewege mich keinen Millimeter.

Jens