Tag 5: Oslo bis Odda

Tag 5: Oslo - Odda
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Nach unserer intensiven Erkundung der Landeshauptstadt Oslo beginnt am 5. Tag die Rundreise durch Norwegen. Zunächst müssen wir aus dem Großraum Oslo heraus und über die E18 nach Drammen. Die Strecke ist nicht unbedingt schön, aber das soll sich noch ändern, denn es geht durch die Telemark und dann südlich um den Nationalpark Hardangervidda herum.

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Gerne wären wir von Oslo ausgehend an der Küste entlang durch Südnorwegen gefahren. Das hätte allerdings unseren Zeitplan dann endgültig gesprengt. Also heben wir uns Kristiansand, Mandal, Stavanger und die atemberaubende Küstenlinie, sowie Attraktionen wie die Kanzel Preikestolen über dem Lysefjord für einen späteren Urlaub aus. Die Strecke mitten durch das Hochland ist zu dieser Jahreszeit aber bestimmt nicht minder schön.

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Unser erstes Ziel ist das Bergwerk-Museum in Kongsberg. Wir sind leider zu früh dran. In der Zeit vom 05.01. bis 16.05. ist das Museum von Dienstag bis Sonntag nur von 12-16 Uhr geöffnet. Das verhindert leider einen Besuch des Museums. Ab Mitte Mai ist das Museum aber täglich von 10-17 Uhr geöffnet.

Nur ein paar Kilometer weiter auf der E134 kommt der Ort Heddal. Die Stabkirche ist die größte mittelalterliche Kirche des Landes und wird noch aktiv für Gottesdienste genutzt. Bei dem schönen Wetter wirkt die Kirche ein wenig wie ein überzeichnetes Ölgemälde. Allerdings ist sie ebenfalls noch geschlossen. Das wussten wir aber schon von der Webseite der Kirche.

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Immerhin passt die Uhrzeit wunderbar, unsere Mittagsstullen auszupacken und erst einmal in aller Ruhe zu futtern. Die teils ausgedehnte Mittagspause wird während der nächsten drei Wochen zu einem Ritual werden.

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Von Heddal fahren wir immer weiter über die E134 knapp 200 km durch traumhafte Gebirgs-Landschaften, über Pässe und durch Täler.

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Auf der Grenze zwischen Telemark und Hordaland verläuft die E134 über einen Pass mit einer Höhe von 1100m. Ich hatte gelesen, dass es total schön sein soll die alte Passstraße anstelle des Tunnels zu nutzen. Ich starte zu einem Versuch die alte Passstraße vor dem Vågslitunnel zu befahren. Das klappt zunächst auch sehr gut. Doch nach der ersten Kurve hat sich durch Schneeverwehungen eine etwa 20cm dicke Schneeschicht auf dem einspurigen Weg gebildet. Da will ich mit den Sommerreifen dann doch nicht drüber und wir müssen den knappen halben Kilometer im Rückwärtsgang zurück.

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Die eigentliche Passstraße am Haukeliseter liegt sogar direkt an deren Einstieg noch unter einer meterdicken Schicht aus Schnee. Also fahre ich zähneknirschend durch den Tunnel, was Dana nach dem Abenteuer auf der letzten Passstraße gar nicht so schlimm findet. Immerhin bietet sich am westlichen Tunnelausgang ein Parkplatz mit einem irren Panorama, das durch den vielen Schnee bestimmt noch schöner aussieht, als im Sommer.

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Immerhin bekomme ich kurz nach dem Haukeliseter doch noch die Gelegenheit ein paar schöne Serpentinen zu fahren, denn der letzte Tunnen hinab in Richtung Røldal ist wegen Bauarbeiten gesperrt und so wird der Verkehr über die schmale Umgehung umgeleitet.

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Kurz darauf sind wir wieder einige Meter tiefer im Tal in Røldal. Dort suchen wir eine Sennerei, die laut Reiseführer einen tollen Ziegenkäse herstellen solle. Leider können wir die Sennerei nicht finden. Dafür entdecken wir noch eine weitere schöne Stabkirche.

Die letzte Station vor Odda ist dann der Låtefoss, ein Doppelwasserfall und Unesco Welterbe. Ein echt irres Schauspiel. Wer jedoch auf die Idee gekommen ist direkt unterhalb des Låtefoss eine Frittenbude so zu platzieren, dass sie unausweichlich auf jedem Foto zu sehen ist, sollte gesteinigt, erschossen, erhängt und anschließend geköpft werden. Auf dem nebenstehenden Bild habe ich die Frittenbude mit viel Arbeit herausretuschiert.

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Gegen 17 Uhr erreichen wir ganz entspannt und mit vielen Pausen nach 360km unser Tagesziel Odda. Das zeigt uns für die nächsten Etappen, dass wir auch im Gebirge problemlos Strecken dieser Länge schaffen können, und nimmt uns ein wenig die Anspannung, dass die Planung eventuell ein wenig zu optimistisch angesetzt gewesen war.

Der Tag in Fakten:

Distanz: 356 km
Schnitt: 48 km/h
Ziel-Campingplatz: Odda Camping
Eide
N-5750 Odda
Kosten für Campingplatz: Regulär 150,- NOK/Wohnmobil, 10,- NOK/Erw. und 40,- NOK/Strom. Er wollte von uns jedoch nur 150,- NOK (ca. 19,- €) haben, daher Preis/Leistung in der Vorsaison: (++)
Lage des Campingplatzes: Wie man auch auf dem Foto sehen kann: direkt am See (++)
Sanitäranlagen: Da neben uns nur weitere 4 Personen auf dem Platz waren, war genau 1 Toilette, 1 Waschbecken und 1 Dusche offen. Es war aber alles sauber. (+)