2011 haben wir eine Reise mit dem Wohnmobil durch Norwegen unternommen. Vorweg sei gesagt: es war keine Erholungsreise! Wir hatten nur 3 Wochen Zeit und uns dafür eine sehr anspruchsvolle Route vorgenommen. Es gab mehrere Wünsche, die wir uns mit dieser Reise erfüllen wollten. Wir wollten auf jeden Fall zum Geiranger-Fjord und zum Jostedalsbreen. Außerdem sollte die Route im schmalen Gürtel von Sør-Hålogaland nicht auf der Hin- und Rückreise über die E6 verlaufen. Und wir wollten natürlich zum Nordkap!
Für ähnliche Routen veranschlagen die meisten Reiseführer mindestens 4, eher 5 Wochen. Uns standen aber nur 3 Wochen zur Verfügung: 3 Tage für die An- und Abreise, 20 Tage für Norwegen. So setzten wir uns im Vorfeld hin und begannen, die gewünschten Abschnitte Stück für Stück zusammenzupuzzeln. Für Tagesetappen, bei denen unterwegs überwiegend Landschaft zu sehen war, wurden längere Strecken eingeplant. An Tagen, an denen eine größere Stadt und/oder Sehenswürdigkeiten auf der Tagesordnung standen, wurden kürzere Strecken vorgesehen. Heraus kam eine Reiseroute über 23 Tage, 7333 km und 19 Fähren.
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Inhalt
- Zusammenfassung
- Allgemeines
- Besondere Erlebnisse
- Route
- Tag 1: nach Frederikshavn
- Tag 2: Frederikshavn bis Oslo
- Tag 3: Oslo
- Tag 4: Oslo
- Tag 5: Oslo bis Odda
- Tag 6: Odda bis Bergen
- Tag 7: Bergen bis Jostedal
- Tag 8: Jostedal bis Geiranger
- Tag 9: Geiranger bis Trondheim
- Tag 10: Trondheim bis Kilboghamn
- Tag 11: Kilboghamn bis Moskenes
- Tag 12: Moskenes bis Harstad
- Tag 13: Harstad bis Tromsø
- Tag 14: Tromsø bis Alta
- Tag 15: Alta via Nordkap bis Hammerfest
- Tag 16: Hammerfest bis Skibotn
- Tag 17: Skibotn bis Narvik
- Tag 18: Narvik bis Mosjøen
- Tag 19: Mosjøen bis Trondheim
- Tag 20: Trondheim bis Otta
- Tag 21: Otta bis Oslo
- Tag 22: Oslo bis Frederikshavn
- Tag 23: Frederikshavn bis nach Hause
Zusammenfassung
Um die Zusammenfassung besser nachvollziehen zu können ist nachfolgend die Übersichtskarte abgebildet
Die Route ist, wie bereits angedeutet, für einen Urlaub von 3 Wochen konzipiert. Wenn die Anfahrt am ersten Samstag erfolgt und die Rückreise am letzten Sonntag, ergeben sich effektiv 23 Tage.
Der 1. Tag ist für die Anreise nach Frederikshavn vorgesehen. Die Fähre der Stenaline zwischen Frederikshavn und Oslo fährt Richtung Oslo tagsüber. So wird der 2. Tag ebenfalls zur Anreise benötigt.
Die erste Woche:
Die ersten zwei Tage in Norwegen (Reisetag 3 und 4) sind für Oslo vorgesehen. Von hier aus planen wir am 5. Tag südwestlich über die E18 bis Drammen und von dort westwärts über die E134 und die RV13 bis nach Odda zu fahren. Am 6. Tag geht es dann von Odda nach Bergen. Für diesen Teilabschnitt gibt es 3 mögliche Streckenführungen, die alle etwa gleich lang sind. Die Strecke unserer Wahl verläuft von Odda ein kleines Stück westlich entlang des Sørfjords, durch den Folgefonna-Tunnel zum Hardangerfjord. Von Årsnes geht es mit der ersten Inlandsfähre nach Gjerdmundshamn und von dort über die RV48, RV7 und E16 nach Bergen. Die Strecke ist so bemessen, dass wir am frühen Mittag in Bergen sind und dort in aller Ruhe die Sehenswürdigkeiten ansehen können. Am 7. Tag fahren wir lange Zeit auf der E16 bis zur Borgund Stabkirche. Nach dem Besuch der Stabkirche müssen wir ein kleines Stück auf der E16 zurück. Hier lohnt es sich, von Borgund aus die alte Gebirgsstraße zu fahren. Von der E16 fahren wir dann über die RV5 zur nächsten Inlandsfähre, die Mannheller und Fodnes verbindet. Auf der anderen Seite des Sognefjords angekommen, geht es noch ein kurzes Stück über die RV5 und dann in nordöstliche Richtung über die RV55 und RV604 bis nach Jostedal. Das Ziel ist der Nigardsbreen. Am 8. Tag geht es wieder das kurze Stück zur RV5 zurück und von dort nach Skei. Unterwegs besuchen wir das Norsk Bremuseum, Fjærland, wo wir uns umfassend über die Gletscher in Norwegen informieren. Ab Skei folgen wir ein kurzes Stück der E39, ab Byrkjelo der RV60 bis Hellesylt. Von dort geht die Fähre über den Geirangerfjord nach Geiranger.
Die zweite Woche:
Am 9. Tag geht es nach Trondheim. Von Geiranger gelangen wir über die ganzjährig geöffnete Straße RV63 nach Eidsdahl und überqueren mit der Fähre den Storfjord. Auf der anderen Seite in Linge ist im Sommer eine Fahrt auf der RV63 über die Trollstigen möglich. Da in unserem Fall die Trollstigen jedoch noch gesperrt sind, geht es ab Linge links auf die RV650 in nordwestlicher Richtung bis zur E39 und von dort entlang der Fjorde mit zwei weiteren Fähren von Vestenes nach Molde und von Halsa nach Kanestraum bis nach Trondheim. Tag 10 hat ein straffes Programm. Wir wollen die folgenden zwei Tage die Küstenstraße RV17 entlangfahren. Dazu setzen wir zunächst mit der Fähre von Flakk nach Rørvik über. Dort geht es über die RV715 und FV82 in nordöstlicher Richtung bis zur RV720, der wir bis zu ihrem Ende folgen. Ab jetzt geht es in nordwestlicher Richtung über die legendäre Küstenstraße RV17, die kurz vor Bodø auf die RV80 mündet. Für das erste Teilstück war in der ursprünglichen Planung die Übernachtung auf der Insel Alsta eingeplant. Durch die Zeit, die wir aufgrund der 4 Inlandsfähren bis zur Insel Alsta gebraucht haben, können wir jedoch abschätzen, dass wir am darauffolgenden Tag sehr früh hätten aufstehen müssen, um die Fähre von Bodø auf die Lofoten zu erreichen. Daher beschließen wir die 5. Fähre von Levang nach Nesna noch an diesem Tag zu nehmen und übernachten kurz vor Kilboghamn. Durch die vorgezogene Fähre ist der Tag 11 relativ entspannt. Zunächst geht es mit der Fähre von Kilboghamn nach Nesna über den Polarkreis. Weiter entlang der RV17 folgt noch die Fähre von Agskardet nach Furøy. Der Saltstraumen bildet dann (fast) den nördlichen Abschluss der RV17. Kurz danach mündet die RV17 auf die RV80 nach Bodø. Von Bodø fahren wir am späten Nachmittag mit der Fähre auf die Lofoten-Insel Moskenesøya. Am 12. Tag fällt die Route dann wieder etwas kürzer aus. Es geht auf der E10 über fast alle Inseln. Direkt vor der letzten Brücke zum Festland fahren wir über die RV83 nach Harstad. Am 13. Tag geht es das kurze Stück von Harstad zurück zur E10, auf der wir weiter in östlicher Richtung fahren, bis diese auf die E6 mündet. Von dort geht es in nordöstlicher Richtung auf die E6, bis wir irgendwann auf die E8 in Richtung Tromsø abbiegen. Am 14. Tag verläuft die Route über die E6 bis nach Alta. Allerdings fahren wir von Tromsø nicht vollständig die E8 bis zur E6 zurück. Stattdessen fahren wir über die RV91 und zwei Fähren ab Breidvikeidet und Lyngseidet nach Olderdalen. Das spart 100 km und dauert etwa die gleiche Zeit. Am Nachmittag ist in Alta das Alta-Museum ein Muss. Der 15. Tag ist dann auch gleich der Wendepunkt der Reise. Zunächst geht es entlang der E6 und E69 bis zum Nordkap und anschließend zurück über die E69, E6 und die RV94 durch Hammerfest hindurch bis in den Ort Forsøl — es ist Zeit für die Mitternachtssonne.
Die dritte Woche:
Am 16. Tag fahren wir von Forsøl nach Skibotn. Dazu fahren wir zurück bis zur E6. Sie wird die nächsten Tage unser Wegweiser nach Oslo sein. Am 17. Tag geht es nach Narvik. Am 18. Tag passieren wir wieder den Polarkreis und erreichen Mosjøen. Am 19. Tag sind wir abends wieder in Trondheim. Am 20. Tag fahren wir zunächst auch wieder über die E6. Kurz hinter dem Gebirgspass des Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalparks biegen wir nach links auf die RV29 und kurze Zeit später nach Süden auf die RV27. Kurz vor Ringebu, dem Ziel des Tages, kommen wir wieder auf die E6 zurück. Am 21. Tag fahren wir zurück nach Oslo. Der letzte Tag in Norwegen ist dann als weiterer Sightseeing-Tag in Oslo geplant oder dient im Fall der Fälle als zeitlicher Puffer, da die Fähre erst am Abend von Oslo nach Frederikshavn fährt. Der 23. Tag ist schließlich der Tag der Heimreise.
Allgemeines
Wir haben unsere Norwegen-Reise mit einem relativ kleinen Wohnmobil gemacht und müssen im Nachhinein feststellen, dass das erhebliche Vorteile hatte:
- Sofern das Wohnmobil kürzer als 6m ist und weniger als 3,5t wiegt, zahlt man bei allen Fähren und/oder den mautpflichtigen Straßen und Tunneln noch den PKW-Tarif. Ab 6m zahlt man schlagartig mindestens das Doppelte – und das kann richtig teuer werden.
- Wir haben unterwegs immer wieder Straßen ausprobiert, bei denen wir dann entweder irgendwann wenden mussten oder bei denen wir mangels Wendemöglichkeit einige hundert Meter zurücksetzen mussten. Das geht ohne Frage nur mit einem kompakten Fahrzeug.
- Mit Gespann wären die zum Teil schmalen Straßen mit den engen Kurven anstrengend zu fahren gewesen.
- Man sitzt im Wohnmobil höher und dadurch entspannter als in einem PKW.
Fähren
Wie bereits in der Zusammenfassung erwähnt wurde, werden auf der Reise insgesamt 19 Fähren genutzt. Das sind die beiden Fährstrecken von Frederikshavn nach Oslo und zurück, das ist die Fähre von Bodø auf die Lofoten und das sind 16 weitere Fährverbindungen im Inland. Wir haben uns im Vorfeld sämtliche Fahrpläne und Tabellen ausgedruckt. Meist wurden sie nicht benötigt, da man in der Regel einfach zur Fähre fährt und wartet. Wenn man sich jedoch unterwegs noch etwas ansehen will und die Fähre beispielsweise nur alle anderthalb Stunden fährt, kann man besser planen. Daher führen wir nachfolgend alle Fährverbindungen mit links zu den Betreiberseiten auf:
Nr. | Tag | von | bis | Link |
---|---|---|---|---|
1 | 2 | Frederikshavn | Oslo | Stenaline |
2 | 6 | Årsnes | Gjerdmundshamn | tide |
3 | 7 | Fodnes | Manheller | Fjord1 |
4 | 8 | Hellesylt | Geiranger | Fjord1 Tourist Route |
5 | 9 | Eidsdal | Linge | Fjord1 |
6 | 9 | Vestnes | Molde | Fjord1 |
7 | 9 | Kanestraum | Halsa | Fjord1 |
8 | 10 | Flakk | Rørvik | Fjord1 AutoPASS *) |
9 | 10 | Holm | Vennesund | Torghatten Trafikkselskap |
10 | 10 | Horn | Andalsvågen | Torghatten Trafikkselskap |
11 | 10 | Forvik | Tjøtta | Boreal (ehem. Veolia) |
12 | 10 | Levang | Nesna | Boreal (ehem. Veolia) |
13 | 11 | Kilboghamn | Jektvik | Torghatten Nord |
14 | 11 | Årgskardet | Forøy | Torghatten Nord |
15 | 11 | Bodø | Moskenes | Torghatten Nord |
16 | 14 | Breivikeidet | Svensby | Bjørklids |
17 | 14 | Lyndseidet | Olderdalen | Bjørklids |
18 | 18 | Skarberget | Bognes | Torghatten Nord |
19 | 22 | Oslo | Frederikshavn | Stenaline |
*) Diese Fähre verwendet den AutoPASS (siehe Maut). Da man als Tourist jedoch keinen Transponder erhält, sollte man den Nachweis einer AutoPASS-Registrierung bei der Hand haben, sonst zahlt man doppelt!
Ansonsten bleibt noch der Hinweis, dass sich die Preise für Fahrzeuge bei den Inlandfähren immer inkl. Fahrer verstehen.
Maut
In Norwegen sind inzwischen zahlreiche Straßen und Tunnel mautpflichtig. Wer die Straßen und Tunnel nutzen möchte, sollte sich im Vorfeld bei AutoPASS Norwegen registrieren. Das hat mehrere Vorteile:
- Es ist preislich günstiger: zahlt man nicht innerhalb von 3 Tagen, werden die Beträge gegen Rechnung von Euro Parking Collection (EPC) in London eingefordert. Das kostet für nicht in Norwegen registrierte Fahrzeuge natürlich Gebühren.
- Es ist einfacher: will man jede Mautstation einzeln bezahlen, muss man a) alle Mautstationen erkennen und b) die Gebühren dann bei einer Tankstelle in der Nähe entrichten. Dazu muss man dann den Schildern „KR-Service“ folgen.
Unser Tipp: einfach bei AutoPASS Norwegen mit dem KFZ-Kennzeichen registrieren und den Reisezeitraum angeben. Es werden zunächst 300,- NOK von der angegebenen Kreditkarte abgebucht und sukzessive verbraucht. Sind die 300,- NOK erschöpft, werden erneut 300,- NOK abgebucht. Nach Ablauf des angegebenen Zeitraums gibt es eine Rechnung (auch schon unterwegs online jederzeit einsehbar) und die zuviel gebuchten Kronen werden zurückerstattet.
Einen Überblick über die Mautstellen an Straßen und Tunneln, sowie die anfallenden Kosten liefert ein PDF vom Norwegischen Verkehrsministerium.
Wichtig: Registrierungsbestätigung ausdrucken und als Nachweis mit in Urlaub nehmen.
Straßensperren
Über den Winter werden in Norwegen zahlreiche Straßen gesperrt und erst Mitte bis Ende Mai wieder freigegeben. Davon ist insbesondere die sogenannte „Goldene Route“ über Geiranger und die Trollstigen betroffen. Einen Überblick über den Zustand der betroffenen Straßen liefern Visit Norway und ein PDF vom Norwegischen Verkehrsministerium.
Kosten
Soviel vorweg: Norwegen ist teuer!
Da es in Norwegen keinen Euro gibt, das Land einen hohen Mehrwertsteuersatz und ungünstigen Wechselkurs hat, sind die Lebenshaltungskosten für Gäste relativ hoch. Beispiele sind:
- Brot: 35,- NOK bis 50,- NOK, das entspricht etwa 4,50€
bis 6,50€ - Tomaten: ab 20,- NOK/kg, das entspricht etwa 2,60€/kg
- 200g Lakritz COOP-Hausmarke: ab 45,- NOK, das entspricht etwa 5,80€ (kostet hierzulande 0,89€ von Haribo)
Ganz besonders teuer ist der Sprit. Diesel beginnt im Raum Oslo bei etwa 12,- NOK/l (1,55€/l) und kann im Land immer mal wieder die 14,- NOK/l (1,80€/l) erreichen. Da Wohnmobile mitunter etwas mehr Diesel verbrauchen, sollten die Spritkosten nicht vernachlässigt werden.
Wer bei den Lebensmitteln geschickt plant, kann diese Kosten erheblich reduzieren. Uns ist es gelungen (vernünftiges Tiefkühlfach vorausgesetzt) die Lebensmittel für sämtliche Mahlzeiten, mit Ausnahme der schnellverderblichen Zutaten, wie Brot, Aufschnitt und Gemüse mit nach Norwegen zu nehmen. Dabei ist insbesondere eine gute Planung der Getränke und Konserven wichtig.
Wichtig: dabei auf die Einfuhrbestimmungen, insbesondere bei alkoholischen Getränken, achten. Der Zoll kontrolliert!
Sonstige hilfreiche Informationen
- Städte-Tickets:
Größere Städte bieten Städte-Tickets an. In Oslo hat sich das Ticket in jedem Fall gelohnt, da die Ersparnis bei den besuchten Museen erheblich war. In Bergen hätte sich das Ticket nicht gelohnt. Es macht auf jeden Fall Sinn, im Vorfeld auf den Seiten der Städte zu stöbern und zu prüfen, welche Sehenswürdigkeiten besucht werden sollen und wieviel man dann tatsächlich gespart würde. - Geschwindigkeitsbegrenzungen:
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften liegt in Norwegen bei 80 km/h. Gespanne mit ungebremstem Anhänger (Gewicht über 300 kg) dürfen nicht schneller als 60 km/h fahren. Innerhalb geschlossener Ortschaften gilt Tempo 50. Da das Überschreiten der Geschwindigkeitsgrenzen in Norwegen ab dem ersten km/h mit empfindlichen Geldstrafen geahndet wird, halten sich die Norweger strengstens an die vorgegebenen Geschwindigkeiten. Zudem sind die meisten Radarfallen hinreichend früh gekennzeichnet. Damit wir nicht doch mal versehentlich in die Tempofalle tappen, haben wir uns im Navi die Warnschwelle für die Geschindigkeitswarnung sehr knapp eingestellt (5km/h). Das nervt anfänglich ein wenig – aber irgendwann fährt man genauso verhalten wie die Norweger. - Sprache:
Wenn man sich mal dran gewöhnt hat, kann man die meisten Texte aus einer Kombination von Englisch und Deutsch herleiten. Trotzdem kann es nicht schaden, ein Wörterbuch dabei zu haben. Wir hatten uns für 1,99€ eine kleine App für das Smartphone gegönnt. Die hat vollkommen ausgereicht.
Besondere Erlebnisse
Mitternachtssonne
Wer die Mitternachtssonne beobachten will und im Mai oder Ende Juli unterwegs ist, sollte darauf achten, dass die Termine für eine vollständige Mitternachtssonne knapp sein könnten. Ungefähre Daten, wann die Mitternachtssonne zu sehen sein wird – immer vorausgesetzt, dass das Wetter gut ist – finden sich unter anderem auf Visit Norway.
In unserem Fall war für Hammerfest eine Mitternachtssonne für den 16. Mai angegeben. Wir waren jedoch schon am 14. Mai in Hammerfest. Da wir nordöstlich von Hammerfest in Forsøl eine knapp 90m erhöhte Landzunge finden konnten, bot sich uns das Schauspiel schon zwei Tage früher.
Wichtig: warm anziehen. Wir hatten Glück mit wolkenlosem Himmel und absoluter Windstille. Trotzdem begann ich trotz warmer Kleidung bei knapp 5°C ohne Bewegung zu frieren. Aber was tut man nicht alles für ein schönes Foto…
Tierwelt
Norwegen hat eine tolle Tierwelt. Wer die Augen offen hält, bekommt so einiges zu Gesicht. Besonders häufig bekommt man natürlich in den nördlichen Regionen die Rentiere zu sehen. Darüber hinaus konnten wir aber noch einige andere Tiere sehen:
- Elchkühe
Entlang der Küstenstraße konnten wir die erste Elchkuh sehen, wahrscheinlich weil wir noch nach Einbruch der Dämmerung unterwegs waren. - Tümmler
In den Sunden zwischen Tromsø und Hammerfest tauchten immer mal wieder Schwanzflossen von Tümmlern oder kleinen Walen auf. Leider waren die Schwanzflossen so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht waren. Es gibt also keine Fotos. - Füchse
auf der Strecke zwischen Bergen und Trondheim liefen uns immer wieder Füchse vor die Kamera. - Seeadler
Wir haben tatsächlich einen gesehen. Aber nicht in der Seeadler-Stadt Bodø, sondern 50km südlich des Nordkaps an der E69. Wir konnten sogar wenden und ihn in aller Ruhe fotografieren. Ein herrliches Tier. - Moschus-Ochsen
Zum Ende der Reise hatten wir noch das Glück im Dovrefjell-Sunndalsfjella Nationalpark einen Moschus-Ochsen zu entdecken.
Tja… so viel zur Vorgeschichte. Jetzt kommt unsere Route in allen Details.
nach oben … oder Tag 1: nach Frederikshavn
Dieser Reisebericht ist übrigens auch zu finden über: